deutscher Politiker; CDU; Fraktionsführer der CDU der Bremer Bürgerschaft 1950-1952; Landesvors. der bremischen CDU 1968-1974; MdB 1952-1979; mehrf. MdEP, zuletzt 1977-1984
* 30. September 1915 Königsberg/Pr.
† 19. Juli 1994 Wallgau/Obb.
Herkunft
Ernst Müller-Hermann, ev., war der Sohn eines Frauenarztes. Sein Großvater mütterlicherseits war der bekannte Physiologe Prof. Ludimar Hermann.
Ausbildung
In seiner ostpreußischen Geburtsstadt Königsberg absolvierte er das humanistische Gymnasium Friedericianeum, die sog. "Pietistenherberge", die schon Immanuel Kant besucht hatte. 1932 begann er ein Studium der Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft, daß er 1934 wieder abbrechen mußte, weil er keine makellose arische Ahnentafel nachweisen konnte. Damit war auch sein Berufswunsch hinfällig, Diplomat zu werden, und M.-H. absolvierte stattdessen eine Ausbildung als Speditionskaufmann. Viele Jahre später, als Mittvierziger, konnte er dann aber doch noch sein Studium vollenden; 1963 promovierte er mit einer Arbeit über "europäische Verkehrsfragen" zum Dr.rer.pol.
Wirken
Seine Berufslaufbahn begann M.-H. als kaufm. Angestellter in Königsberg und Bremen. Den Zweiten Weltkrieg machte er, zuletzt als Oberwachtmeister, von 1940 bis 1945 mit. Er wurde dreimal verwundet und mit dem EK I ausgezeichnet. Seine dritte Verwundung brachte ihn im Febr. 1945 nach dem Westen und ersparte ihm die Gefangenschaft. M.-H. hatte in der Wehrmacht keine Chance, zum Offizier befördert zu werden, ...